AMCOM

Asset-Management – COMpetence development and –profiling for the risk-, reliability-, maintenance- energy-, environment- and knowledge management

Das Projekt AMCOM führt das Zertifizierungsprojekt Main-Cert inhaltlich fort und ergänzt es um die Aspekte eines ganzheitlichen Asset-Managements. Es ist ein europäisches Verbundprojekt. Im Projektteam sind 8 europäische Partner eingebunden und wird von der WBI GmbH koordiniert.

Das Projekt will folgende grundsätzliche Zielstellungen erreichen:

  • Die Erweiterung von Main-Cert um Aspekte des Asset Management stärkt die Wirtschaftskraft der Unternehmen
  • Die offenen Lernangebote ermöglichen Unternehmen jeder Größe an der Weiterbildung teilzunehmen und davon zu profitieren
  • Problemorientierte Lerninhalte unterstützen die Mitarbeiter am Arbeitsplatz und senken die Hemmschwelle zur Weiterbildung aus eigenem Antrieb
  • Das Projekt harmonisiert länderübergreifend Anforderungen und erleichtert die europaweite Arbeitsplatzwahl

Zielstellung

Die grundlegenden Zielstellungen des Projektes sind die Entwicklung von Lerninhalten und Bereitstellung von kostengünstigen Lernangeboten für den Bereich Asset Management. Die Lerninhalte sollen die Lernenden in die Lage versetzen, die ab 2015 unter anderem in der ISO 55000 festgeschriebenen Qualifikationsanforderungen an das betriebliche Asset Managements, erfüllen zu können.

Grundlage der zu entwickelnden Lerninhalte sind die sich derzeit in der Fertigstellung befindlichen europäischen Normen. Diese Normen geben die Qualifikationsanforderungen vor, sind jedoch so verallgemeinert, dass insbesondere KMU diese schwer umsetzen können.

Darüber hinaus liegen derzeit keine darauf abgestimmten Lernangebote vor. (weder im Hochschulbereich, noch in der beruflichen Ausbildung)

Diese Aspekte führen zu folgenden Teilzielstellungen:

  1. Aus den Qualifikationsanforderungen der europäischen Normen sind europaweit anwendbare Lernziele und darauf ausgerichtete Lerninhalte zu entwickeln.
  2. Diese Lerninhalte sind so strukturieren, dass eine berufsbegleitende Weiterbildung aller beteiligten Mitarbeiter möglich wird.
  3. Es sind Lernangebote zu schaffen, die kostengünstig sind (offene Lernplattformen vermindern die kostenbedingte Hemmschwelle zur Inanspruchnahme der Lernangebote)
  4. Es wird ein problemorientiertes „Lernen am Arbeitsplatz“ entwickelt, die so problemorientiert sind, dass Mitarbeiter eine Hilfe in der praktischen Arbeit erreichen. (Die Anleitung zu Problemlösung bietet einen sofortigen Nutzen für die Lernenden und senkt damit die Hemmschwelle ein Lernangebot auch in Anspruch zu nehmen)
  5. Die Lerninhalte werden um ein Qualifikationsfeststellungsverfahren ergänzt. Dies ermöglicht eine Lernfortschrittserfassung am Arbeitsplatz. Dessen Bewertung nach ECVET Kriterien erhöht den Anreiz der „Lernenden“, da sie Ihre Fähigkeiten nach allgemein anerkannten Standards nachweisen können.

Handlungsbedarf

Das Asset Management wird in nahezu allen Unternehmensbereichen wirksam und erfordert Fähigkeiten aller Mitarbeiter. Vorrangig werden mit dem Asset Management die Wertschöpfungsprozesse in den Unternehmen gestaltet. So ist die primäre Zielstellung eines jeden Asset-Managements die Werterhaltung der Anlagen, Maschinen und Gebäude.

Die Auswirkungen betreffen darüber hinaus insbesondere die Gesundheit, die Sicherheit der tätigen Mitarbeiter und der Umwelt. Dies ist darauf zurückzuführen, dass das Asset-Management die Quantität und Qualität vorgibt, mit welcher Intensität nachfolgende Unternehmensbereiche betrieben werden.

Ein Handlungsdruck ergibt sich derzeit, fachlich gesehen, aus folgenden Aspekten:

  1. Ein zielführendes und bewusst angewendetes Asset Management sichert bzw. ermöglicht eine wirtschaftliche Betriebsführung.
  2. Bisher konnte ein mehr oder weniger gutes Asset Management wirtschaftlich kompensiert werden. Mit der geplanten ISO Norm muss jedoch in Zukunft nachgewiesen werden. Dies betrifft sowohl die produzierenden, als auch die dienstleistenden Unternehmen.
  3. Die zuvor beschriebene Kompensation eines ungenügenden Asset Managements führt in jedem Fall zu wirtschaftlichen Nachteilen. Dies ist insbesondere von KMU schwer auszugleichen.
  4. Mit der fachlichen Aufarbeitung des Asset Managements sollen vor allem Nachteile der KMU vermindert werden, indem diesen Unternehmen ein Zugang zu notwendigem Know How ermöglicht wird.
  5. Aus letzterem Aspekt resultiert die Anforderung, dies länderübergreifend zu gestalten um allen Nationen eine vergleichbare Ausgangssituation zu verschaffen. (Dies gilt weniger für global tätige Konzerne, sondern vielmehr für ambitionierte KMU)

Ergebnisse

Ergebnisse des Projektes sind die zu vermittelnden Lerninhalte aus dem Bereich Asset Management in einem „offenen“ Lernsystem sowie ein System zur Qualifikationsfeststellung.

Kurzgefasst sind vier Endergebnisse zu erwarten:

  • Zusammenführung der in Europa geltenden Anforderungen an das Asset-Management,
  • deren praxisgerechten bzw. -nahen Formulierung in Form von Lerninhalten,
  • dessen berufsbegleitenden Vermittlung und Schulung und
  • ein Selbsttest zur Selbsteinschätzung.

Im Einzelnen werden folgende Teilergebnisse erarbeitet:

  • Anforderungsprofil an die produzierende Unternehmen und Instandhaltungsdienstleiter zur normenkonformen Umsetzung der europäischen Normung,
  • Kompetenz- und Lernergebnisbeschreibungen, abgeleitet aus dem Anforderungsprofil,
  • Lernergebnismatrix als mehrdimensionale Struktur von Thesaurus und Taxonomie von Kompetenzen, Fertigkeiten und Fachwissen (in Zusammenarbeit mit der EFNMS [European Federation of National Maintenance Societies, europäischer Verband der nationalen Instandhaltungsverbände], seinen Fachgremien sowie dem MEN [Maintenance Education Network, Instandhaltungs-Bildung-Verbund]
  • Modularisierte Lernergebniseinheiten (Curricula)
  • ECVET-Bewertung und entsprechende Tools, insbesondere für die Lernfortschrittserfassung am Arbeitsplatz
  • Webbasierte Bildungsmodule für ausgewählte Fertigkeiten nach den Prinzipien des problembasierten Lernens (PBL)
  • Onlinebasierter kompetenzbasierter Selbsttest zur Überprüfung der eigenen Methoden- und Handlungskompetenzen

​Sehen Sie hier einen Überblick der aktuellen Ergebnisse des Projektes.